Jeansjacke nach Burda Schnittmuster 02/2010

Jeansjacke

In den letzten Wochen habe ich an einer Jeansjacke genäht. Das ist mein bisher größtes Projekt gewesen. So eine Jeansjacke hat ganz schön viele Schnittteile, die teilweise mit Kappnähten geschlossen werden. Eine Naht-Art, die ich bisher noch nicht kannte und daher noch nie genäht habe. Daher hatte ich einen Heidenrespekt vor dem Nähen.

Schnittmuster Burda 02/2010

Die Recherche nach einem Schnittmuster war nicht ganz einfach. Bei Instagram habe ich schon einige Jeansjacken nach dem “Hampton Jean Jacket” Schnitt gesehen. Sowohl Anleitung, als auch die gezeigten fertigen Modelle sahen gut aus. Irgendwie wollte ich aber keine 15$ für ein Schnittmuster ausgeben, was ich ja doch vermutlich nur einmal verwende. Außerdem sollte meine Jacke in der Taille enden, nicht an der Hüfte und ich hab es mir nicht zugetraut, den Schnitt einfach zu verkürzen und enger zu machen. Also ging die Suche noch weiter und ich habe in der Burda Community ein paar Erfahrungsberichte gelesen und selbstgenähte Jeansjacken-Modelle angeschaut. Eines der Modelle war auch direkt schon kürzer und super tailliert, also perfekt für mein Vorhaben. Mit 3,99€ war der Downloadschnitt auch günstiger, da habe ich dann zugeschlagen.

Jeansjacke geschlossen

Material-Einkauf

Mein restliches Material habe ich bei Stoff & Stil in Köln besorgt. Ich wollte den Stoff unbedingt sehen und anfassen, daher fiel ein Online-Shop raus. Die Wahl fiel dann auf einen dunkelgrauen, fast schwarzen Jeansstoff. Der war zwar etwas elastisch (das war gegen die Stoffempfehlung), aber so minimal, dass ich nach einer kleinen Beratung einfach noch etwas Vliseline mitgenommen habe. So kann man die Knopfleiste und den Kragen verstärken und die Dehnbarkeit ist nicht so schlimm. Zusätzlich zum Stoff habe ich noch dickes Jeansgarn in schwarz und Jeansnadeln mitgenommen. Knöpfe gab es dort keine, die mir gefallen haben, daher habe ich etwas später Jeansknöpfe von Prym bei Alles für Selbermacher bestellt.

Übung macht den Meister

Kapnähte üben

Ausdrucken, kleben, zuschneiden, Kappnähte und Knopflöcher üben… Die Anfänge waren etwas holprig, ich hab mich nach dem Zuschneiden nicht so richtig getraut loszunähen. Also habe ich erstmal Kappnähte gegoogelt, mir diese Anleitung angesehen und mit einem Stoffrest geübt. Auch Knopflöcher habe ich ewig nicht mehr genäht, also musste ich die Anleitung der Nähmaschine herauskramen und ebenfalls erstmal üben. Beim zweiten oder dritten Mal sah es dann so gut aus, dass ich mit dem Nähen des Rückenteils anfangen konnte.

Jeansjacke Rückenansicht

Anpassungen und Anleitung

Anpassungen am Schnitt habe ich trotzdem vorgenommen. Ich fand die aufgesetzten Fake-Taschen etwas groß und habe sie an den Seiten um ca. 1 cm verkleinert.Außerdem habe ich den Kragen etwas schmaler gestaltet und in der Länge ca. 1 cm weggenommen.

Jeansjacke Tasche

Jeansjacke Kragen

Ansonsten bin ich strikt nach Anleitung vorgegangen. Die Anleitung ist ganz im Burda-Style (viel zu) kurz gehalten. Mit ein bisschen überlegen klappt das aber trotzdem. Ich hab viele Nähte erst gesteckt und geschaut, ob das so passt, bevor ich genäht habe. Auf dem Foto oben sieht man ein bisschen die Naht des Rückenteils, die auch auf der Innenseite der Jacke schön aussieht, da dort durch die Kappnaht keine Nahtzugaben zu sehen sind.

Die Details der Jeansjacke

Die vielen Details der Jeansjacke gefallen mir richtig gut. Hier seht ihr beispielsweise das Passenteil. Das wird quasi von oben noch einmal über die Jacke drübergestülpt und festgenäht. Daher sieht man die Schulternähte von innen nicht. Hier muss man wirklich genau arbeiten, damit nachher alles aufeinander passt. In diesem Teil haben zwischenzeitlich locker 20 Stecknadeln alles zusammengehalten und ich hab mich relativ häufig gepiekst 😀

Jeansjacke Passe

Das ist der verschmälerte Kragen:

Jeansjacke Absteppung

Die Ärmel-Manschette, hier geöffnet:

Jeansjacke Ärmel offen

… und einmal geschlossen:

Jeansjacke Manschette

So sieht die Jacke dann offen aus:

Jeansjacke Burda 02/2010

Ich bin stolz und froh, dass ich es geschafft habe so ein herausforderndes Projekt zu packen. Nicht so optimal finde ich die Taschenklappen. Sie sind meiner Meinung nach immer noch etwas groß und stehen daher auch am Rand minimal ab. Wenn ich den Schnitt noch einmal nähe, würde ich die Taschen also noch weiter verkleinern und die Jacke dann vielleicht zur Abwechslung etwas verlängern.

Auf dem ersten Bild trage ich die Jacke übrigens zu meinem Blümchen-Sommerkleid, auf den restlichen Bildern zu meinem weißen Leinenshirt.

Welches war euer herausfordernstes Nähprojekt?

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13 Kommentare bei „Jeansjacke nach Burda Schnittmuster 02/2010“

  1. Sehr schön ist sie geworden, deine Jacke! Ein totales Allround-Teil, sieht sowohl zum Kleid als auch zur Jeans passend aus. Schwarz ist für sowas ja echt eine tolle Farbe 🙂
    Danke auch für die ganzen Anmerkungen zum Schnitt, ich bin aktuell auch noch auf der Suche, den behalte ich auf jeden Fall im Hinterkopf!

    1. Vielen Dank dir! Und viel Erfolg noch bei der Suche. 🙂 Liebe Grüße!

  2. Liebe Jenny,
    Respekt! Deine Jeansjacke sieht toll aus! Das wäre auch bei mir ein größeres Projekt, vor allem mit Burdaanleitung (Warum Burda nicht mal gegen diesen Ruf arbeitet, ist mir schleierhaft)!
    Am besten ist doch, dass du die Jacke sicher häufiger trägst als sonst ein Teil, weil sie so vielseitig ist. Hast du den gesamten Stoff mit Vlies bebügelt?
    Liebe Grüße
    Caroline

    1. Hallo Caroline,
      vielen Dank für das Kompliment. Warum burda nichts gegen diesen Ruf macht, frage ich mich auch 😀 ich habe nur den Kragen, die Knopfleiste, Bund und Manschetten jeweils zur Hälfte mit Vlies verstärkt. Ansonsten hat der Jeansstoff selbst genug Stand bzw. oben an der Schulter ist sie ja doppelt genäht, dadurch wird es sehr stabil.
      Liebe Grüße,
      Jenny

  3. richtig cool! Eine Jeansjacke wollte ich auch immer mal nähen. 🙂
    Liebe Grüße Maira

    1. Hey Maira, Danke! Ich kann es nur empfehlen. So schwer ist es nicht, nur zeitaufwendig ☺️ Liebe Grüße zurück

  4. Die Jacke sieht klasse aus! 🙂 Ich habe die Hampton Jean Jacke genäht und finde den Schnitt toll, aber den preislichen Aspekt sehe ich natürlich ein.. Burda kann da natürlich viel günstigere Produkte anbieten. Der Schnitt deiner Jacke gefällt mir aber auch richtig gut, ich mag es ja auch lieber bis Taillenhöhe.
    Liebe Grüße, Fredi

    1. Danke dir. Deine Jacke war eines der Modelle, die mich inspiriert haben 🙂 In khaki sieht sie nämlich wirklich gut aus. Aber erst musste die kurze Version sein, als nächstes dann eine längere und hellere 😀
      Liebe Grüße,
      Jenny

  5. Wow, Respekt! Eine großartige Jacke hast Du da genäht, und dann auch noch nach “Burda” – echt toll. Man sieht der Jacke Deine Mühen an – ich finde, sie sieht perfekt aus. Auch die Taschen! Danke für die Inspiration! Liebe Grüße, Karin

  6. Hui, echt toll gelungen!!! Ich finde die Jacke steht dir hervorragend.
    Liebe Grüße
    Julia

    1. Danke dir 🙂 Dein Rock ist aber auch echt toll geworden!

  7. Hallo.
    Ich finde die Jacke total schön. Würde sie auch so gerne nähen wenn ich mehr Erfahrung habe. Es ist gut zu wissen, dass die Taschen so groß ausfallen. Was die sich da wohl bei gedacht haben :/ Und du hast sie ja schon schlauer Weise verkleinert. Auf jeden Fall ein großes Kompliment.

    1. Danke dir! Vielleicht waren größere Taschen 2010 noch in 😉 hihi

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