Ich habe mich mal wieder für ein Burda-Schnittmuster begeistern lassen, die liebe Sarah hat nämlich letztes Jahr ihre Zigarettenhose mit wunderschönen Fotos am Meer gezeigt und seitdem möchte ich mir auch eine neue Hose nähen. Meine bisherigen Hosenprojekte sind jedoch regelmäßig schief gegangen (liegen noch auf dem UFO-Stapel oder sind fertig genäht und werden nicht getragen, wie die Ginger Jeans, die aufgrund der Stoffwahl zu steif und unbequem ist), weshalb meine Motivation erst einmal dahin war.
Hosenstoff aus Leinen, Baumwolle, Viskose und Elasthan
Nachdem nun ein bisschen Zeit vergangen ist, konnte ich mich glücklicherweise für einen neuen Versuch aufraffen. Den letzten Anstupser hat mir ein Stoff gegeben, der die perfekte Zusammensetzung hat, um daraus eine Hose zu nähen. Es ist ein stretchiger Hosenstoff von 1000stoff aus Leinen, Baumwolle und Viskose mit einem kleinen Elasthananteil von 3%.
Burda Zigarettenhose Modell 109 von 04/2019
Die Zigarettenhose habe ich als Einzelschnitt zum Download gekauft, weil ich sie genäht habe, als unsere Bibliothek wegen Corona noch geschlossen hatte. Sonst blättere ich mich dort auch ganz gern durch die alten Burda-Zeitschriften und kopiere mir einen Schnitt heraus. Genäht habe ich Größe 40, weil diese laut Größentabelle für eine Hüftweite von 98 cm ausgelegt ist. Meine Hüftweite liegt bei 100 cm, aber der Stoff ist ja stretchig und die Burda-Größen sind immer großzügig angegeben, also habe ich Größe 40 gewählt.
Damit gingen dann leider einige Anpassungen einher, da ich zwar eine breite Hüfte, aber im Verhältnis eine schmale Taille habe. Den Saum habe ich ohne den vorgesehen Schlitz genäht, finde ich irgendwie schöner.
Die Herausforderungen beim Nähen im Überblick
- Taschen (Anleitung spärlich an der Stelle, wo es um die Zierblende geht, ich habe es dann einfach nach Gefühl gemacht)
- Reißverschluss einnähen, so dass er auf und zugeht und der Bund gleich hoch ist auf beiden Seiten (habe ich mindestens 3x wieder aufgetrennt, bis es endlich gepasst hat)
- Anpassungen an der Taille (Abnäher weiter auslaufen lassen, dadurch habe ich den Bund um mind. 4cm verschmälert)
- Anpassungen am Bein (die Beine waren, vermutlich der Größe 40 entsprechend, anfangs so breit, dass die Hose bei mir als Culotte hätte durchgehen können. Von “Zigaretten-Hose” keine Spur, ich habe hier auf jeder Seite ca. 3 cm weggenommen)
Man sieht auf den Bildern, dass trotz meiner Anpassungen und etlichen Verschmälerungsversuche, sich der Stoff am Oberschenkel und um das Knie herum immer noch etwas aufstaut bzw. Falten wirft. Insgesamt finde ich, dass die Hose zwar nach unten hin schmaler wird, jedoch hätte ich sie mir als “Zigaretten-Hose” noch etwas eng anliegender vorgestellt. Da finde ich, dass Sarah ihre Version besser gelungen ist.
Weitere Anpassungen? Tipps?
Ich bin aber unsicher, ob ich meine Hose noch weiter verschmälern soll. Das habe ich nämlich bei meiner Ginger Jeans gemacht, die ebenfalls aus einem Stoff mit 3% Elasthan ist. Sah auch super aus, im Stehen, für die Fotos. Aber nach 30 Minuten tragen, taten mir die Knie weh! Sitzen war quasi unmöglich. Der Stoff war nicht darauf ausgelegt so eng anliegend getragen zu werden, dafür braucht es mehr Stretch. Und ich glaube, dass ist dieser Stoff hier auch nicht, daher bin ich unschlüssig.
Mit der angepassten Taille fühle ich mich jetzt wohl, sie ist ganz gut gelungen und die Hose sitzt am Bund nicht zu locker und nicht zu fest. Auf dem Foto sieht man aber auch den “Stoffstau” am Knie.
Das Tragegefühl meiner Zigarettenhose ist noch etwas ungewohnt, weil der Schritt vorne gefühlt sehr weit unten “hängt”. Das könnte ich beim nächsten Nähen noch berücksichtigen und das Vorderteil entsprechend etwas kürzen. Auf den Fotos trage ich ein bisher noch unverbloggtes Shirt, es handelt sich wieder um eine meiner zahlreichen Liv’s (von Pattydoo). Hier aus einem dunkelgrünen Baumwolljersey und mit V-Ausschnitt.
Und ein nächstes Nähen gibt es bestimmt, ich war nämlich dieses Mal fleißig und habe alle Änderungen, die ich vorgenommen habe direkt auf den Schnitt übertragen. Damit hoffe ich, dass der Aufwand beim nächsten Mal geringer wird.
Was meint ihr kann ich noch machen, damit die Passform noch besser wird? Soll ich die Hose noch weiter verschmälern oder würde kürzen ggfs. helfen, damit der Stoff sich nicht so staut am Knie?
Ich bin über jeden Tipp von den erfahrenen Näherinnen dankbar und freue mich, dass ich die Hose heute beim Me Made Mittwoch zeigen kann. Dort eröffnet Elke die Party heute mit einem wunderschönen Stufenkleid aus Viskose 🙂
Hi Jenny! Ich bin ziemlich geehrt und freue mich, dass ich dich so inspiriert habe!!! Deine Hose sitzt jetzt auf jeden Fall gut und sieht auf jeden Fall richtig toll: und auch nach “Zigaratte” aus! Schade, dass so viele Anpassungen norwendig waren… Es hängt sicher stark vom Stoff ab! Meiner war sehr elastisch! Und ich habe 2 Nummern kleiner genäht als Kaufgröße. (Bei nichtelastischen Stoffen nehme ich bei Burda eine Nummer kleiner als Kaufgröße…) Meine zweite Version sitzt ähnlich gut, aber der Stoff gefällt mir nicht mehr so, Tja, dass war letztes Jahr echt ein Glücksgriff. Ich brauche da auch noch viel Übung bis ich Schnitt und passenden Stoff finde… Ich würde sagen – weiter dran bleiben, und bis dahin hast du schon mal eine tolle Hose! Ganz liebe Grüße Sarah
Ui ja, da hätte ich auch direkt mal ne Größe kleiner wählen sollen. Vielleicht versuche ich beim nächsten Mal auch einen elastischeren Stoff und freunde mich bis dahin mit meiner jetzigen Weite an. Ist ja auch luftiger so. Ich bleib jedenfalls dran 🙂
Lieben Dank dir und viele Grüße
Jenny
Leider keine Tipps von mir.
Nur ein ermunterndes: bleib dran, mit jeder Version wird es besser!
Liebe Grüße
Elke
Vielen Dank! Das tut auch schon gut zu hören 🙂
Liebe Grüße
Jenny
Schade dass die Hose nicht so geworden ist wie du sie gerne gehabt hättest! Ich finde das ist alles etwas schwierig zu sehen auf den Bildern weil sie schwarz ist. Ich habe leider auch keine Tipps für dich, ich weiß gar nicht genau wie so eine Zigarettenhose richtig sitzt. Aber bleib dran, das wird mit der Zeit einfacher.
Liebe Grüße
Katharina
Ich hätte gedacht, sie müsste noch enger sein und ich finde sie am Knie je nach Ansicht etwas bollerig. Aber das sind auch nur noch Feinheiten, im Großen und Ganzen finde ich die Anpassungen schon ok so. Aber es ist noch kein, “hell yes! ich will diese Hose nicht mehr ausziehen”.
Wenn du weiß, was ich meine 😀 Die nächste wird bestimmt schon leichter zu nähen 🙂
Liebe Grüße
Jenny
Hosen nähen ist nicht so einfach, macht aber Spaß. Ich denke, du solltest weiter machen und nicht aufgeben. So schlimm sieht deine Hose nicht aus finde ich.
LG, Heike
Nein, schlimm nicht, nur ein wenig anders als ich sie mir vorgestellt habe 🙂
Aber das ist schon ok, ich werde mich mit dem nicht ganz so schmalen Bein anfreunden.
Vielleicht braucht es nur etwas Eingewöhnungszeit.
Liebe Grüße
Jenny
Ich habe mich auch schon gefragt, ob der Stoff sich wohl staut, weil die Hose einfach zu lang ist.
Vielleicht kannst du sie mal ein Stück aufkrempeln und wenn der Stoff dann nachrutscht, würde ich sie ein Stück kürzen.
Die Hose ist jetzt nicht die klassische Zigarette, aber doch ein lässiges Stück und wenn du dich darin wohlfühlst, würde ich sie so tragen.
LG von Susanne
Danke für den Tipp, ich probier es mal mit dem Krempeln aus. Ich lese aus den bisherigen Kommentaren schon heraus, dass das wohl mehr in meinem Kopf ein Problem ist, dass das Bein nicht noch schmaler ist. Ich fühl mich schon wohl drin und werde sie auf jeden Fall tragen 🙂
Liebe Grüße
Jenny
Schön geworden! Leider erfordert Hosennähen oft einige Anpassungen – und genau den richtigen Stoff.
Für eine eng anliegende Hose braucht man dafür einfach viel Elasthan. Wenn die Hose jetzt schon so eng ist, dass sie an den Knien spannt, mach sie bitte auf keinen Fall noch enger, sonst wird die Hose untragbar 😉 wenn dich die Weite zu sehr stört, mach lieber eine Shorts draus.
Danke für den Hinweis, ich denke so langsam auch, ich werde es eher mal mit kürzen versuchen 😉
Viele Grüße
Jenny
Hey Jenny,
eine schöne Hose hast du da!
Ich glaube, das Problem teilt sich hier in zwei Aspekte auf: Die ungewohnte Hosenform, da ist man direkt kritischer und hinterfragt, ob es so muss. Und zum anderen vermute ich, dass die Hose an den Waden zu eng ist bzw im Oberschenkel bis Mitte Wade zu lang. Verstehst du? Deshalb staut es sich am Knie, weil sie dort nicht weiter runter rutschen kann, sonst wäre die Mehrlänge ja am Knöchel. Da wäre jetzt die Frage, was dein Stoff so mitmacht, wenn du sie noch enger machst ist natürlich weniger Stoff da, aber vielleicht wird sie auch unbequemer. Einfach mal stecken und ausprobieren? Und bei der nächsten Hose vielleicht mal nur mit weitem Stich die Beine zusammennähen, vorher ordentlich Nahtzugabe dazugeben. Dann kannst du zum Beispiel mal in Wadenhöhe die Naht wieder aufmachen und gucken, wie es sich zieht und entsprechend Weite hinzugeben.
Ein Gedanke kommt mir gerade noch, ich habe eine Hose aus Stretch Twill, die sitzt direkt nach der Wäsche auch eher eng, nach ein paar Stunden bollert es dann aber am Knie auch, weil das ja nunmal eine Stelle ist, die sehr gedehnt wird. Vielleicht liegt es also auch einfach am Stoff?
LG und ich hoffe, mein Gedankenkauderwelsch hier hat dir geholfen 🙂
Danke für den ausführlichen Kommentar! Ich kann deine Gedankengänge gut nachvollziehen und werde es mal mit dem Kürzen versuchen und beim nächsten Mal endlich anfangen zu heften, statt direkt zu nähen (hab ich so oft schon gedacht). Das Ausbeulen, wenn ein Stoff nicht gerade frisch gewaschen ist, kenne ich auch, aber das ist es hier nicht.
Ich werde vom Kürzen berichten! Lieben Dank und viele Grüße 🙂
Jenny
Also ich muss auch gestehen, dass ich von einer Zigerattenhosen eine andere Passform erwarten würde – diese Hose ist eher ein lässiges Modell einer schmalen Hose, aber dafür gut gelungen. Mir erscheint die Hose auch etwas zu lang insgesamt – und ich habe auch das Gefühl, dass es an der Wade etwas zu eng sein könnte und daher eventuell staucht. Enger nähen würde ich sie vermutlich nicht – da hätte ich auch zuviel Bedenken bezüglich der Bequemlichkeit. Dann lieber nochmal bei einem weiteren Modell herumprobieren 🙂
Herzlichst, Anne
Lieben Dank für den Hinweis. Das nächste Modell wird definitiv schon mal schmaler, mit etwas verkürztem vorderen Schritt und kürzeren Beinen. Bei dieser Version hier werde ich es vorerst einmal mit einem kürzeren Bein versuchen. An der Wade ist eigentlich noch genug Spiel. Habe es gerade mal mit Krempeln versucht und dadurch rutscht sie nochmal etwas, könnte also klappen 🙂
Viele Grüße
Jenny
Kann mich nur anschließen: Ich würde auch nicht weiter verschmälern, sondern erst, wie Susanne meinte, es mit Krempeln probieren. Wenn die Hose nicht nach unten rutscht, ist sie tatsächlich an den Waden etwas eng. Falls es die Nahtzugabe her gibt, würde ich die Seiten- und innere Beinnaht bis zum Knie öffnen und auslassen. Falls nicht, würde ich mich einfach daran erfreuen. Ich finde die Hose nämlich sehr gelungen! Liebe Grüße, Manuela
Lieben Dank für deinen Kommentar! Ich habe es jetzt mit Krempeln versucht und dadurch rutscht sie noch etwas nach unten, ich werde also das Kürzen angehen!
Tragen werde ich die Hose auf jeden Fall, das Material ist für die wärmeren Tage wirklich angenehm luftig.
Liebe Grüße
Jenny
Die Hose ist m.E. nach auch eher lässig, dafür aber ziemlich gelungen. Ich vermute ebenfalls, dass die Hose zum einen ein wenig zu lang und an der Wade etwas zu eng ist. Allerdings kann ich Deine Bedenken verstehen. Ich hoffe, Du findest noch die richtige Lösung, damit Du rundum glücklich mit Deiner Hose wirst.
LG
Sandra
An der Wade ist noch genug Spiel, aber das mit der Länge werde ich ausprobieren.
Der erste Krempeltest lief schonmal gut, sieht gekürzt sicher noch besser aus.
Lieben Dank!
Jenny
Ich hab ehrlich gesagt noch nie eine Hose genäht, weil mich die vielen notwendigen Anpassungen und die Tatsache, dass es so sehr vom Stoff abhängt, immer abschrecken 😉 Deshalb bin ich leider auch mit Tipps raus. Aber ich finde deine Hose sehr lässig – muss ja keine Zigarette sein 🙂 Mit Krempeln könnte ich es mir auch ganz gut vorstellen.
Liebe Grüße
Christiane
Lieben Dank, versteh ich, dass es dich abschreckt, hat es mich auch lange 🙂
Ich werd sie noch etwas kürzen und hoffe dann auf einen noch besseren Fall. Der erste Krempel-Test war schonmal ganz gut.
Liebe Grüße
Jenny