Upcycling Projekt „JerseyCamiSole“

Upcycling Top Jersey Camisole

Ist es nicht schade, wenn wir ausrangierte Kleidung einfach wegwerfen? Oft genug sind die Kleidungsstücke gar nicht so “verlebt” als dass sie in die Tonne gehören. Meistens passen sie nur nicht mehr, werden ungerne getragen, z.B. weil sie nicht richtig sitzen oder sind aus der Mode gekommen.

Upcycling statt Altkleidercontainer

Ich miste selber immer mal wieder aus, weil ich den wenigen Platz in meinem Schrank gerne für die Sachen nutzen möchte, die ich auch wirklich trage. Und sind wir mal ehrlich, auch bei selbstgenähter (und angepasster) Kleidung gibt es fertiggestellte Kleidungsstücke, die man aus diversen Gründen dann doch nicht trägt. Regelmäßiges Ausmisten sorgt für Ordnung und Übersichtlichkeit im Kleiderschrank. Nur wegwerfen sollte man die ausgemusterten Stücke nicht. Die Möglichkeiten zur Wiederverwertung sind nämlich sehr vielfältig. Stichwort Upcycling.

Mit einem Upcycling-Projekt kann man aussortierter Kleidung neues Leben einhauchen! Ich habe dies vor kurzem mit einem ausgemusterten Shirt meines Freundes gemacht und euch dabei in meiner Instagram Story mitgenommen.

Mein neues Top aus seinem T-Shirt in 3 Schritten

Upcycling Top Jersey Camisole

Schritt 1 – Aufschneiden des alten T-Shirts

Als erstes habe ich das T-Shirt an den Seitennähten entlang aufgeschnitten, so dass Vorder- und Rückteil getrennt voneinander sind. Anschließend habe ich die Ärmel vom restlichen Shirt abgetrennt. Die vorhandenen Nähte nutze ich nicht mehr, daher habe ich die nun noch übriggebliebenen Teile, wie z.B. den Kragen, entsorgt. Wenn man möchte, kann man aber auch einzelne Teile erhalten, beispielsweise eine hübsche Knopfleiste.

Schritt 2 – Zuschnitt des neuen Tops

Nun kann man die neuen Schnittmuster-Teile auflegen und schauen, ob die Schnittteile auf den vorbereiteten Stoff passen. Hier kann man kreativ werden und wenn es irgendwo nicht passt z.B. Unterteilungen einbauen, so dass ein Schnittteil später aus mehreren Teilen eines alten Kleidungsstück entsteht. Man kann einzelne Schnittteile auch aus anderen Stoffen zuschneiden, ich habe beispielsweise die Armausschnitte mit Bündchenware versäubert, weil der Originalstoff dafür nicht gereicht hat.

Armausschnitt Camisole mit Bündchenware

Außerdem habe ich mein Top schon beim Zuschnitt in der Länge etwas gekürzt. Den dadurch gesparten Stoff konnte ich für den Zuschnitt von einem Versäuberungsstreifen am Ausschnitt nutzen.

V-Ausschnitt von Innen

Schritt 3 – Nähen des Tops

Die zugeschnittenen Teile können nun zu einem neuen Kleidungsstück zusammengefügt werden. Da mein Stoff ein sehr dünner T-Shirt-Stoff ist, habe ich hierfür eine neue 70er Jerseynadel genutzt. Und fertig ist mein neues Top aus einem alten T-Shirt 🙂

Upcycling Top Jersey Camisole

Ideensammlung – Ausrangierter Kleidung ein neues Leben geben

Es gibt noch viele weitere Ideen für solche Upcycling-Projekte. Besonders beliebt sind dafür Jeans. Das einfachste ist es wohl aus einer langen Jeans eine kurze Shorts zu schneiden. Mit ein bisschen Umnähen kann man auch einen kurzen Jeansrock zaubern. Wer ein paar Jeanshosen gesammelt und somit mehr Material zur Verfügung hat, für den bietet es sich an eine Jeansjacke daraus zu nähen. Miriam hat dazu bei Instagram ein richtig tolles Jackenprojekt gezeigt. Die vielen Schnittteile bei einer Jacke sind nicht groß, daher können die Schnittteile können gut auf vorhandene Stoffreste aufgelegt werden. Ebenfalls denkbar, da das Material schön fest ist, sind eine Tasche oder ein Utensilo aus Jeansresten.

Ich habe außerdem schon einmal ein Babykleid aus einem Herrenhemd gezaubert. Besonders schön: Hier kann man z.B. die vorhandene Knopfleiste erhalten. Aus einem Hemd kann ich mir auch gut vorstellen eine Bluse, ein Blusenshirt oder auch ein Top zu nähen. Ist ein Kleid zu kurz? Hier kann man wahlweise einen Rock oder ein Oberteil daraus machen, je nachdem welchen Teil des Kleides man erhalten möchte.

Herausforderungen bei Upcycling-Projekten

  • Vorhandenes Kleidungsstück ist zu klein, um daraus ein neues zu machen – Lösung: mehrere aussortierte Kleidungsstücke sammeln und dann kombinieren (geht bei Jeans z.B. gut) Alternativlösung: Einzelne Schnittteile aus Stoffresten zuschneiden und ergänzen, geht vor allem bei später nicht sichtbaren Teilen gut, wie z.B. bei einer verdeckten Armausschnittversäuberung. Oder: Babykleidung, Kissen, Einkaufsbeutel daraus machen.
  • Ich weiß nicht, welches Schnittmuster ich nutzen soll für das neue Kleidungsstück – Am besten ein altbewährtes, also eins, was du bereits kennst und wo du auch einschätzen kannst, ob und wo man gute Anpassungen einbauen kann, wenn z.B. der vorhandene Stoff nicht ausreicht.
  • Ich weiß nicht, welche Stoffe ich am besten kombinieren soll – Breite alle aussortierten Kleidungsstücke auf dem Boden aus und lege farblich passende Stoffreste/Bündchenware daneben. Beim Kombinieren merkt man schnell, was passt und was nicht. Ich versuche möglichst wenige und farblich passende Stücke miteinander zu kombinieren, so dass es nachher nicht zu zusammengewürfelt aussieht.

Welche Upcycling-Projekte habt ihr bereits umgesetzt und welche Herausforderungen gab es dabei?

Verlinkt bei Du für Dich am Donnerstag

4 Kommentare bei „Upcycling Projekt „JerseyCamiSole““

  1. Hi Jenny, da hast du schöne Anregungen gesammelt! Am häufigsten habe ich selber bis jetzt ausrangierte Jeans für Upcycling-Projekte genutzt: Erst neulich habe ich einen Sonnenhut genäht, außerdem mehrere Taschen. Da hatte ich bei größeren Schnittteilen das Problem, dass die Jeans oft total ausgebeult und verzogen sind (ich trage die wirklich seeeehr lange), da ist es schwierig mit gerade verlaufenden, aufeinander passenden Schnittkanten. Mein aktuelles Nähprojekt ist auch ein Upcycling-Projekt: Ich trenne eine alte Sommerhose auf, die nicht mehr passt. Hier habe ich das Problem, dass ich nicht mehr weiß, welches Material es genau ist, das Etikett ist zu verwaschen. Der Brennprobe nach sollte es allerdings reine Baumwolle sein, also wird der hellblaue Stoff gefärbt (bei Oberteilen steht mir die Farbe gar nicht) und zu einer Bluse verarbeitet. LG Gisela

    1. Hey Gisela,
      einen Sonnenhut finde ich eine super Idee! In meinem Instagram-Feed sehe ich diesen Sommer viele solcher Hüte, sie scheinen momentan sehr beliebt zu sein. Bezüglich der ausgebeulten Stoffteile habe ich leider auch keine Idee, wie man das retten könnte. Ich glaube ich würde den Kniebereich dann aussparen und nur den restlichen Teil der Jeans verwenden. Wenn ein Stoff schon so lange aufgetragen wurde, dann darf er ja auch in den Ruhestand geschickt werden 😉
      Deine Sommerhose in eine Bluse umzuwandeln klingt toll 🙂 Ist es genug Stoff, so dass du Vorder- und Rückenteil aus einem Stück zuschneiden kannst oder stückelst du dann einfach?
      Liebe Grüße
      Jenny

      1. Die Hose ist weit genug, dass ich Vorder- und Rückteil bei aufgetrennter Bein-Innennaht gerade so an einem Stück zuschneiden kann, sehr praktisch.

        1. Super, dann viel Spaß beim Nähen!
          Liebe Grüße
          Jenny

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