Erst kürzlich habe ich euch mein Inari Tee Dress aus Tencel gezeigt, heute zeige ich euch, wie die kurze Version des Schnittes aussehen kann – das Inari Crop Tee. Und ich finde, es steht dem Kleid in nichts nach 🙂 Passend dazu habe ich mir noch eine neue Handtasche aus Kunstleder genäht.
Inari Crop Tee von Named Clothing
Ich trage im Alltag gerne und viel Jeans, meistens mit einem passenden T-Shirt dazu. Jedoch fehlen mir aktuell etwas schickere Oberteile zum Kombinieren zur Jeans. Ich habe drei einfarbige Basic-Blusenshirts (gekaufte) im Schrank hängen, die diesen Job bisher übernommen haben, aber gerade leider immer mehr Verschleisserscheinungen zeigen. Deswegen rüste ich hier langsam nach und nähe mir ein paar mehr Tops und Blusenshirts aus Webware. Das Inari Crop Tee macht den Anfang. Genäht habe ich es aus einer khakifarbenen Viskose-Webware im Leoparden Look.
Viskose Webware mit Leopardendruck
Der Stoff war ein Spontankauf, weil mir das Muster so gut gefiehl. Ich hatte dabei eine kurzes, luftiges Blusenshirt im Kopf, welches zu meiner dunkelgrauen high waist Jeans passen sollte – und genau das ist es geworden.
Verlängerung um 4 cm
Die im Schnitt enthaltene “cropped” Länge wäre mir etwas zu kurz gewesen, daher habe ich in der Länge ca. 4 cm hinzugegeben und beim Nähen nur einen sparsamen, einfachen Saumumschlag von 2 cm genutzt. Ich habe den Saum also nur versäubert und einmal umgeschlagen, statt ihn mehrmals einzuschlagen. Dadurch habe ich auch noch etwas Länge gut gemacht, mit der ich jetzt zufrieden bin. Beim nächsten Mal würde ich es vielleicht sogar noch 3-4 cm länger machen.
Verstärkung an Belegteilen und Nähten
Da die Viskose schön flatterig ist, habe ich an einigen Stellen etwas Verstärkung aufgebügelt. Die Belegteile, die Schulter- und Seitennähte sowie die Ärmelaufschläge habe ich verstärkt. Vor allem an den Ärmelaufschlägen lasse ich sowas nicht mehr weg, weil man sonst nach jeder Wäsche am zuppeln und bügeln ist, damit sie wieder ordentlich aussehen. So ist genügend Stand drin, ich könnte beim nächsten Mal eine noch dünnere Einlage nutzen, aber da nehme ich es meist nicht so genau, genutz wird, was da ist.
Kleine Handtasche aus Kunstleder
Passend dazu habe ich mir noch eine kleine Handtasche aus Kunstleder genäht. Meine bisherige kleine Handtasche wurde so viel benutzt, dass die Reißverschluss-Schieber leider so verschlissen waren, dass sie – inklusive Steg – abgebrochen sind. Auch die Träger waren schon echt hinüber, also musste eine neue Handtasche her. Ich habe hier mehr oder weniger ohne Schnittmuster gearbeitet. Das Prinzip ist in etwa das meiner Handtasche aus Wildlederimitat, nur etwas kleiner, schmaler und noch vereinfachter.
Mattes Kunstleder und hochwertige Reißverschlüsse
Das Material habe ich hierfür bei Snaply bestellt, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass sie dort relativ hochwertiges Kunstleder haben und natürlich auch eine gute Auswahl an Reißverschlüssen. Diesmal habe ich hochwertige Reißverschlüsse genutzt, die hoffentlich nicht so schnell abbrechen wie die meiner letzten Tasche.
Futter aus gestreiftem Canvas
Als Innenfutter habe ich einen schwarz-weiß gestreiften Canvasstoff aus meinem Lagerbestand genutzt. Auf weitere (D-)Ringe und Schieber für die Träger habe ich verzichtet. Wenn die Länge bei so kleinen Umhängetaschen einmal angepasst ist, dann brauche ich die Träger eigentlich nicht mehr verstellen.
Schmale offenkantige Träger
Die Träger habe ich einfach aus einem 2,5cm breiten langen Streifen links auf links zusammengenäht. Bisher sieht es so aus, als würde das Material mir die offenkantige Naht verzeihen und nicht so stark aufribbeln. Falls dies doch noch passieren sollte, greife ich wieder auf mein Feuerzeug zurück und brenne die Ränder kurz an. Dadurch “schließt” sich das Kunstleder und die Henkel sehen wieder ordentlich aus. Sicher nicht die beste Lösung, aber solche dünnen Kunstlederträger rechts auf rechts zu nähen und zu wenden, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Das Material ist einfach zu sperrig dafür.
Mein Fazit:
Die Bluse ist super geworden, die Verstärkung an den Ärmelteilen macht das Bügeln nach der Wäsche einfacher, der Ärmel bleibt in Form. Ich würde aber beim nächsten Mal noch etwas mehr Länge einplanen. Wenn es windig ist, stehe ich nämlich manchmal etwas Bauchfrei da, aber was solls. 😀
Die Handtasche ist genauso geworden, wie ich es mir vorgestellt habe. Sie wird mein neuer täglicher Begleiter, wenn ich nur Portemonnaie, Schlüssel und Handy mitnehme. Der Futterstoff ist der gleiche wie bei meinem Samstag Wallet, passt jetzt also alles perfekt zusammen. 🙂
Was sagt ihr zu meinem Inari Crop Tee und der kleinen Handtasche?
Verlinkt beim Me Made Mittwoch
Ich bin ja schwer beeindruckt, dass Du Handtaschen ohne Schnittmuster und Anleitung nähst. Wow! Eine gute Idee, Ärmelaufschläge zu verstärken, werde ich mir merken. Das Inari in dem Print ist wirklich hübsch, gefällt mir gut. Liebe Grüße, Manuela
Danke! Ich hab jahrelang eine kleine Handtasche vom Modeschweden herumgetragen, bis die so kaputt war, dass ich sie aussortieren musste. Da ich aber keine ähnlich schöne neue gefunden habe, die für mich erschwinglich war, habe ich dann selber genäht. Hab gerade nochmal geschaut, meine silberne Handtasche ist 2017 entstanden, seitdem nähe ich immer mal wieder nach diesem Prinzip und brauch nicht unbedingt einen Schnitt dafür. Im Grunde ist es ein Rechteck aus Stoff. Aber es freut insgeheim natürlich, wenn ich dich beeindrucken konnte 😀
Liebe Grüße
Jenny
Schick und unkompliziert und durch die Sorgfalt beim Nähen werden sie dich sicher auch lange begleiten.
LG Malou
Lieben Dank!
Dein Top gefällt mir richtig gut;ist aber auch ein hübsches Stöffchen.
Die Verstärkung der Aufschläge ist eine gute Idee; darauf muss man erst mal kommen.
Und dein kleines Täschchen ist fantastisch; du hast meine volle Bewunderung für dein Werk.
LG von Susanne
Vielen Dank, Susanne! Das freut mich 🙂 Der Gedanke mit der Verstärkung ist mir so gekommen, weil ich etwas bügelfaul bin. Ich bügele zwar, aber habe keine Lust jedes Mal den Ärmel gerade zu fuddeln nach der Wäsche.
Liebe Grüße!
Jenny
Wow, was für eine schön Tasche! Und ganz ohne Schnitt – Respekt!
Das Shirt gefällt mir auch sehr, ich mag solche Blusenshirts total gern. Die Idee, die Ärmel zu verstärken, finde ich genial, das merke ich mir …
Liebe Grüße von Doro
Hallo Doro, das freut mich, vielen lieben Dank!
Viele Grüße
Jenny
Jetzt mag ich das Shirt noch mehr, die vielen Bilder haben mich echt überzeugt. Auch die Idee, Einlage aufzubügeln ist der Hammer. Ich habe immer knittrige Ärmelumschläge bei einem Shirt, weil ich zu faul bin die nach jeder Wäsche zu bügeln .. das merke ich mir!
Deine Handtasche ist sehr schön, einfach schlicht und praktisch. Das Futter finde ich super, mein Rucksack hat auch ein gestreiftes bekommen, das mag ich irgendwie sehr 🙂
Liebe Grüße!
Vielen lieben Dank! Mir haben es die Streifen auch angetan. Eigentlich ist der Stoff auch für ein Rucksackfutter vorgesehen. Er liegt hier zusammen mit einem anderen wunderbaren Canvas schon seit Monaten bereit. Aber uneigentlich brauche ich gerade keinen Rucksack (im Homeoffice komm ich ganz gut ohne Rucksack vom Bett zum Schreibtisch) und nähe momentan lieber Kleidung (na gut, und kleine Handtaschen, das geht schnell). Freut mich, wenn dich der Schnitt überzeugt 🙂
Liebe Grüße
Jenny
Ich finde die Trägerlösung der Tasche ideal. Und so eine Feuerzeugversäuberung funktioniert für Kunststoff doch super. Überhaupt gefällt mir die Tasche sehr gut. Genau wie das Top, die Verstärkung der Ärmelaufschläge macht sich richtig gut und ich mag auch die Länge!
Liebe Grüße
Katharina
Lieben Dank, das freut mich wirklich sehr 🙂 Einziges Manko an der Feuerzeugversäuberung: Man muss immer mal wieder nacharbeiten, wenn sich Fäden zeigen. Aber es scheint keine bessere Lösung zu geben. Wenn ich die Ränder einklappen würde, was ich mir sehr fummelig vorstelle, weil man ja auch nix bügeln kann, dann müsste meine Maschine durch 4 Lagen Kunstleder durch. Glaube nicht, dass sie das schafft, deswegen hab ich es mir bisher einfach immer leicht gemacht.
Liebe Grüße
Jenny
Beides ist sehr edel und gleichzeitig flott sportlich… Zu dieser Länge für Oberteile kann ich mich einfach nicht durchringen, “baucheinziehgefühl”, aber Stuff und schnitt sind herrlich und das Oberteil kann sicher auch einfach verlänger werden. Die Tasche ist auchganz großartig geworden… Lg Sarah
Ja, die Länge war ein Versuch, der für mich sehr gut funktioniert. Aber ich hab das nächste Inari auch schon länger zugeschnitten, liegt gerade schon auf meinem Nähtisch, weil ich so begeistert bin 🙂
Vielen Dank und liebe Grüße!
Jenny
Toll ist Dein Inari T Shirt geworden! Ich finde, du hast die Länge genau richtig gewählt. Das finde ich bei diesen cropped-Teilen immer schwierig, zumal es ja nachher auch von der Taillenhöhe des Rockes oder der Hose abhängt, ob man bauchfrei dasteht. Und mit der Tasche ist es ja sehr stilsicher kombiniert, gefällt mir sehr gut, Dein Outift!
LiebeGrüße,
Barbara
Lieben Dank! Es freut mich, dass es dir gefällt. In diesem Fall passt die Länge des Shirts auf jeden Fall zur Höhe meiner Lieblingsjeans 🙂
Ganz liebe Grüße zurück,
Jenny
Das Outfit sieht echt klasse aus.
Liebe Grüße von
Heike
Vielen Dank, Heike! Und liebe Grüße zurück!
Jenny
Ich hab den Schnitt schon auf meine Liste gesetzt, dein Shirt gefällt mir nämlich so gut! Ich glaube, ich würde es genau wie du ein bisschen verlängern.
Was für eine gute Idee, die Ärmelaufschläge zu verstärken. Ich habe ein OBerteil aus Viskose, wo ich immer zuppeln muss.
Und danke für den Hinweis auf den Hashtag #ogdencamihack! Den kannte ich noch nicht und möchte am liebsten gleich loslegen 🙂 Wenn doch nur immer Sommer wäre …
LG Christiane
Achja, wenn der Sommer noch ein bisschen bleiben könnte, wär ich auch froh 🙂
Freut mich, dass ich dich anstecken konnte mit meiner Begeisterung! Nächstes Jahr kommen dann die Ogden Hacks dran!
Liebe Grüße
Jenny
[…] mein Inari Tee im Leoparden Look ja noch ein winziges Stück zu kurz geraten ist, habe ich nun eine weitere Version des Schnittes […]
[…] finde das Schnittmuster nach wie vor genial. In der Vergangenheit habe ich bereits Version #1 aus Viskose und #2 aus Leinen genäht. Version #1 ist leider etwas zu kurz geraten und weht selbst […]