So plane ich meine selbstgenähte Herbst-Garderobe

Herbstgarderobe planen

Plant ihr auch gerade eure Garderobe für den Herbst? Ich habe nun meine nächsten Nähprojekte festgelegt und das war gar nicht so einfach. Aktuell werden so viele Schnittmuster und Stoffe beworben, dass mir der Kopf schon rauscht. Zusammen mit einer gut gefüllten “Möchte ich noch nähen”-Liste wird es nicht einfacher sich zu entscheiden.

Deswegen habe ich versucht ein wenig zu reflektieren, welche bisher selbstgenähten Kleidungsstücke ich wirklich viel getragen habe und was mir momentan in meiner Garderobe noch fehlt. Mein Ziel: Mit qualitativ hochwertigen Materialien vielseitig kombinierbare Lieblingsteile nähen, die ich gerne trage und ohne zu überlegen aus dem Schrank ziehe. Aber wie stellt man das an?

1. Platz schaffen & Ausmisten

Schrank ausmisten mit der Bügel-Dreh-Methode

Bei mir hat es damit angefangen, dass ich meinen Kleiderschrank ausgemistet habe. Am Anfang des Sommers hatte ich alles was auf Bügeln hing, verkehrt herum aufgehangen (Bügel zeigt nach vorne). Wenn es getragen wurde und aus der Wäsche kam, habe ich es umgedreht (Bügel zeigt nach hinten). So haben sich bei mir z.B. von ganz alleine diverse Blusen aussortiert. Kein Wunder, die brauchte ich wegen Corona quasi gar nicht.

2. Bestandsaufnahme meines Kleiderschranks

Meine Garderobe für den Herbst

Um eine bessere Bestandsaufnahme meiner Kleidung zu haben bzw. das ganze etwas zu visualisieren, habe ich einfach ein Pinterest Board erstellt. Dort habe ich die entsprechenden Blogbeiträge gepinnt, von den selbstgenähten Kleidungsstücken, die ich im Herbst voraussichtlich wieder tragen werde. Da hat sich der Aufwand alles zu verbloggen schonmal gelohnt 😉

Hier gelant ihr zu meinem Pinterest Board “Meine selbstgenähte Garderobe im Herbst 2020”

3. Lücken identifizieren

Dann habe ich mir überlegt, was mir gerade noch fehlt, also welche Kleidungsstücke und Farben? Ich brauche unbedingt weitere dünne Pullover (ohne Kapuze), wie z.B. diesen blauen Pullover hier aus French Terry. Stoff und Schnitt haben sich in der Vergangenheit als eine gute Kombi herausgestellt, nicht zu warm und nicht zu kalt und gut kombinierbar. (Update: neue Zoey aus Bio Sweat)

Pullver Zoey aus Modal French Terry

Auch die rot-weiß gestreifte langärmelige Liv trage ich viel. Sie passt zu jeder Jeans in meinem Schrank und ich mag die Farbe und den Schnitt. Dies ist mittlerweile die einzige langärmelige Liv in meinem Schrank. Hier werde ich sicher noch ein oder zwei weitere Versionen nähen. Das sind Oberteile, bei denen ich nicht nachdenken muss und mich einfach wohl fühle. (Update: neue Liv aus Bambusjersey)

Berlin Jacket

Um noch weitere farblich passende Kombinationspartner für meine Oberteile zu haben, möchte ich außerdem noch eine helle Sweatjacke nähen. Meinen zuletzt genähten, beige-melierten Hoodie trage ich nämlich viel, die hellen Farbtöne sind in meiner Garderobe aktuell noch in der Minderheit. Jacken sind im Gegensatz zu Pullovern außerdem praktisch, weil man sie auch einfach offen tragen kann, sollte die Herbstsonne rauskommen. (Update: Sweatjacke aus Burdastyle 09/2020)

Da ich mich außerdem viel zu Hause aufhalten werde, habe ich überlegt mir gemütliche Homewear zu nähen und für die wöchentliche(n) Laufrunde(n) vielleicht einen warmen Laufpulli. (Update: sowohl Laufpulli als auch Homewear umgesetzt)

Ich lasse mir aber auch noch ein bisschen Puffer in meiner Planung, falls ich mich z.B. doch noch spontan in ein neues Schnittmuster verliebe und natürlich für das Nähen von Weihnachtsgeschenken.

4. Materialauswahl

Stoffauswahl für die Herbst-Garderobe

Bei der Materialauswahl für meine Projekte möchte ich gerne noch sorgfältiger sein. In den letzten Monaten habe ich immer mal wieder gemerkt, wie wichtig es ist auf Qualität zu achten. Oft genug sind mir jetzt Reißverschlüsse kaput gegangen oder günstige Polyesterstoffe haben sich gepeelt. Auf die günstigeren Stoffe greife ich zwar trotzdem manchmal zurück (wenn man Glück hat erwischt man ja auch für wenig Geld eine gute Qualität). So zum Beispiel, wenn ich neue Schnittmuster ausprobiere. In diesem Herbst nähe ich aber voraussichtlich nur Schnitte, die ich kenne und wo ich keine solchen Probestoffe benötigen werde.

Auf meinem Pinterest Board habe ich bisher schon einige schöne Stoffe gepinnt, mal mit einem anstehenden Projekt im Hinterkopf, mal einfach nur so. Wenn die Umsetzung konkreter wird und das Schnittmuster feststeht, bestelle ich die Stoffe dann. So kann ich sie erstmal sammeln und dann in Ruhe schauen.

5. Schnittmuster-Suche

Schnittmuster

Es gibt zwar noch immer so viele Schnittmuster, die ich ausprobieren will (wer hat schon eine kurze “to sew” Liste), aber ich greife mittlerweile viel auf bisherige Erfahrungswerte zurück und kaufe Schnittmuster überlegter. Ich weiß mittlerweile, dass ich Schnitte mag, die vielseitig sind und eine gerade Linienführung haben. Jegliche Rüschen, Schleifen, Volants usw. halten sich bei mir nicht lange. Ohne guten Grund kaufe ich auch keine Schnittmuster mehr, die durch meinen bisherigen Bestand nicht schon irgendwie abgedeckt sind.

Hierzu bietet Fredi ja in ihrem Sonntagsschnack mit der Vorstellung neuer Schnittmuster immer viel Inspiration. Aber auch ihre Pinterest Boards sind super umfangreich und bieten einen gut sortierten Überblick über viele Schnittmuster. Falls ihr also noch nicht wisst, was ihr im Herbst nähen wollt, schaut dort mal vorbei.

Und damit ist meine Planung für die nächsten voraussichtlichen Herbstprojekte auch schon abgeschlossen. Die Details verrate ich natürlich noch nicht, aber ich freue mich schon darauf euch bald hier meine Herbstprojekte zeigen zu können 🙂

Welche Nähprojekte plant ihr für eure Herbst-Garderobe?

6 Kommentare bei „So plane ich meine selbstgenähte Herbst-Garderobe“

  1. Das klingt alles sehr gut überlegt, vorbildlich!
    Ich brauche unbedingt eine neue Regenjacke, dafür ist aber schon alles da. Dann hätte ich gerne noch eine schwarze skinny Jeans, da wird die Stoffsuche aber das größte Problem. Und eine Sweat-Jacke, so ganz klassisch in groß, mit Reißverschluss und Kapuze. Da habe ich nur eine uralt Jacke vom Freund abgezogen, die ich aber irgendwie immer überziehe …

    1. Das klingt aber auch sehr durchdacht. Die gleiche Sweatjackenproblematik hab ich auch, weißt du schon welchen Schnitt du da nähst? Bezüglich der Jeansstoffe kann ich dir nur zu nem hohen Elasthananteil raten, aber das weißt du selber vermutlich auch. Finde es auch immer schwierig da nen passenden Stoff zu finden. Viel Erfolg noch bei der Suche. Ich bin schon gespannt auf die fertigen Sachen 🙂 Liebe Grüße!
      Jenny

  2. Huhu!
    Also vermutlich nehme ich den Herrenschnitt von Pattydoo (Jordan?), den habe ich schon mehrfach für die Männer bei mir genäht. Und die Jacke vom Freund ist ja auch eine Männerjacke .. von daher 😀 Aber ich glaube sie hat auch einen Schnitt für Frauen.

    1. Hey, das klingt gut! Ich hab die Janice von Pattydoo schon in mehreren Varianten genäht, aber wollte jetzt mal was anderes ausprobieren. Bei mir soll es einen hohen Kragen geben, so dass man den Reißverschluss bis zur Nase hochziehen kann 😉 Meine Tendenz geht gerade zu einem Burda-Schnitt.
      Ich bin gespannt auf deinen Jordan, wird bestimmt schön oversize undgemütlich 🙂
      Liebe Grüße
      Jenny

  3. […] zeige ich euch mit meiner grauen Sweatjacke das erstes Nähprojekt, was ich mir bei der Planung meiner Herbstgarderobe überlegt hatte. Das Schnittmuster für die Jacke ist #113 aus der Burdastyle 09/2020. Und in […]

  4. […] ist nach meiner Sweatjacke das zweite Kleidungsstück, welches ich explizit für den Herbst geplant habe. Der Schnitt ist mein absoluter Liebling für schlichte Pullover – “Zoey” […]

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